OP Hund

Magendrehung beim Hund

Magendrehung beim Hund: Wie gefährdet ist dein eigener Hund und was kannst du tun?

Der Alptraum eines jeden Hundebesitzers!

Die Magendrehung beim Hund ist ein absoluter Notfall. Und zwar so was von Notfall, wie es nur eben sein kann. Nicht nur jede Minute zählt: Es zählt jede Sekunde! Denn ca. ein Drittel der Hunde stirbt.
 
Von der Dringlichkeit her ist sie vergleichbar mit dem Herzinfarkt beim Menschen. Unbehandelt führt eine Drehung des Magens zu einem Kreislaufkollaps und zum Tod. Oder dein Hund ist zu spät in der Tierklinik bzw. bei deinem Tierarzt. Vielleicht, weil du dir wegen der Symptome nicht sicher warst. Daher ist es so enorm wichtig, dass du die Symptome kennst:
 
Symptome einer Magendrehung beim Hund
 
  • Plötzliche Unruhe 
  • Ständiges Wechseln zwischen Liegen, Stehen und Gehen
  • Versuch, sich zu übergeben, jedoch erfolglos
  • Nach einem Trinkversuch Erbrechen
  • verstärktes Speicheln
  • Aufblähen des Bauches 
  • Hecheln ohne weiter erkennbare Ursache 
  • Schockzustand: Sehr helle Schleimhäute, also z.b. im Bereich des Mauls
  • Apathie
Wobei sich natürlich Schockzustand und Apathie nicht direkt am Anfang einstellen. Bitte handle sofort, damit es soweit gar nicht erst kommt! Denn wenn der Magen deines Hundes länger von der normalen Versorgung abgeschnürt war, kann es sein, dass das Gewebe komplett abstirbt. Und dein Hund aus diesem Grund eingeschläfert werden muss. Oder dein Hund ist womöglich bereits apathisch, so dass sein Kreislauf die Narkose nicht übersteht.
 
Ganz besonders alarmiert solltest du sein, wenn dein Hund eben noch ruhig und entspannt war. Und plötzlich, wie aus dem Nichts, extrem unruhig ist!
 

Und was tust du jetzt?

Wie schon erwähnt, handelt es sich um einen absoluten Notfall. Du solltest daher sofort zum Tierarzt bzw. in eine Tierklinik fahren. 
 
Hilfreich wäre es, wenn dich noch jemand begleiten kann: Eine Person fährt, die andere ruft den Tierarzt oder die Tierklinik an, damit nicht wertvolle Sekunden vergeudet werden. Und du auch erstmal feststellen kannst, ob dein Tierarzt überhaupt Sprechstunde hat. Und ob er derartige OPs auch wirklich durchführt.
 
Ja, sogar nicht mal jede Tierklinik hat einen Notdienst für die Nacht oder für das Wochenende. Und bei diesem Telefonat informierst du dann Tierarzt oder Klinik entsprechend. So sind sie vorbereitet und können auch sofort handeln.
 
Dein Hund fühlt sich außerdem so unwohl, dass er sich nicht hinlegen mag. Zumindest nicht für länger. Da wäre es von Vorteil, wenn eine zweite Person deinen Hund so stabilisiert, dass er nicht plötzlich hinfällt. 
 
Denn der Bauch bläht immer weiter auf. Und damit besteht die Gefahr, dass der Magen einreißt. 
 

Was macht die Tierklinik bzw. dein Tierarzt?

 
Magen (und Milz) werden wieder in (die korrekte) Position gebracht. Denn der Magen hat sich zuvor in seiner Längsachse einmal um sich selbst gedreht und die Milz in vielen Fällen mitgenommen. Dabei wurden Blutgefäße sowohl zum als auch vom Magen abgeschnürt. Eingeschlossene Luft kann so nicht mehr entweichen. Und dein Hund bläht zusehends auf. 
 
Sind Magen und Milz wieder korrekt aufgehängt, wird der Magen an der Bauchwand oder am Zwerchfell befestigt. Das ist wichtig. Denn das Risiko für eine weitere Magendrehung ist einfach viel zu hoch. Sie liegt nämlich bei sage und schreibe ca. 80%!
 

Mögliche Ursachen für die Magendrehung beim Hund 

 
Die Ursachen sind noch teilweise unbekannt. Und es gibt widersprüchliche Angaben.
 
Als klassische Ursachen gelten große Futtermengen sowie Toben nach dem Fressen. Auch Trockenfutter steht in Verdacht bei der Magendrehung eine Rolle zu spielen. Denn mit entsprechender Aufnahme von Wasser kann das Futter ein Vielfaches der eigentlichen Größe annehmen. 
 
Andererseits scheinen die meisten Magendrehungen während der Abend- und Nachtstunden aufzutreten. Und häufig im Liegen.
 
Als weitere mögliche Ursachen gelten Luftschlucken oder auch das Verschlucken von größeren Gegenständen. Größer bedeutet: 2 cm B und 10 cm L! Doch eine Studie kann die Luftschluck-Theorie nicht bestätigen. Und war die größeren Gegenstände anbelangt: Hier heißt es, es müssten noch weitere Studien durchgeführt werden.
 

Auf der Suche nach möglichen Ursachen für das Phänomen „Magendrehung“ wurden sogar Temperatur und Luftdruck untersucht.  Jedoch konnte zwischen der Witterung und der Erkrankung kein Zusammenhang festgestellt werden: 

Die Ursachen liegen also noch ziemlich im Dunkeln.
 

Welche Rassen haben ein höheres Risiko?

 
Grundsätzlich handelt es sich um mittel- und großwüchsige Rassen mit einem tiefen Brustkorb. 
 
An erster Stelle der Rassen, die häufiger an einer Magendrehung leiden, steht die Deutsche Dogge.
 
Weitere, häufiger betroffene Rassen sind der Deutsche Schäferhund, Boxer, Chow Chow, Bernhardiner, Greyhound, Dobermann, Molosser. Doch damit ist die Liste leider noch nicht zu Ende. Ich kenne persönlich eine Hovaward-Hündin, die von einer Magendrehung betroffen war. Und auch hier ist sie in den Abendstunden entstanden. Ohne Toben. Und ohne, dass sie gerade gefressen hatte.
 
Übrigens, auch dazu, welche Hunde für eine Magendrehung eine gewisse Neigung haben, gibt es eine Studie. Wenn du sie lesen möchtest: Sie ist englischsprachig und leider kostenpflichtig;:
 
 

Spielt das Alter bei der Magendrehung eine Rolle?

 
Die meisten Hunde sind mehr als 4 Jahre alt. Doch bei den sehr großen Rassen steigt das Risiko ab einem Alter von mehr als 2 Jahren.
 
Mit zunehmendem Alter scheint das Risiko für eine Magendrehung beim Hund zu steigen. Denn die Elastizität des Bindegewebes wird schlechter. Und damit wird auch die Aufhängung des Magens schlechter.
 

Wie kannst du eine Magendrehung vermeiden?

 
Eine 100%ige Sicherheit gibt es hier leider nicht, aber wenn du einige Risikofaktoren vermeidest, dann lässt sich das Gefahrenpotential zumindest etwas senken:
 
  • Füttere bitte nicht eine große Mahlzeit am Tag sondern besser zwei, wenn nicht sogar drei Mahlzeiten (z.B. bei Doggen). Und  falls du Trockenfutter füttern solltest: Besser nicht ausschließlich und unbedingt hochwertiges. Das also nicht einen hohen Anteil an minderwertigen Kohlenhydraten enthält, die zum Aufquellen neigen. Sondern in dem ein hoher Fleischanteil ist.
  • Erkundige dich, ob es in der Familie deines Hundes schon zu Magendrehungen gekommen ist. Das Risiko ist dann für deinen Hund erhöht.
  • Eine Magendrehung scheint, wie bereits erwähnt, häufiger abends und nachts vorzukommen. Seltener morgens oder im Laufe des Tages. Dank der heutigen Technik wäre es möglich, deinen Hund z.B. zu überwachen, falls du ihn allein lassen musst. Gerade für Doggen ist es wirklich eine Überlegung wert, denn diese Rasse steht unangefochten auf Platz 1 was Magendrehungen angeht.
  • Es wird immer wieder empfohlen, dass dein Hund möglichst 2 Stunden nach dem Fressen nicht toben sollte. Das Gleiche gilt für’s Wälzen. Die Seite “www.erste-hilfe-beim-hund.de” empfiehlt sogar in dieser Zeit Treppensteigen zu vermeiden… Hier kannst du die Empfehlungen direkt nachlesen:
    http://www.erste-hilfe-beim-hund.de/cgi-php/rel00a.prod/joomla/Joomla_1.6/index.php/magendrehung Doch, wie gesagt, Magendrehungen passieren offensichtlich eher abends und nachts. Ohne dass die Hunde unmittelbar vorher gefressen haben. Ohne Spielen und Toben… In der Nacht halt!

Magendrehung beim Hund: Wie hoch sind die OP-Kosten?

 
Die Kosten für eine OP wegen einer Magendrehung liegen bei ca. 1.200 € aufwärts. Auch 2.500 € sind möglich. Je nachdem, wann die OP stattfindet. Wochenendzuschlag? Nachtzuschlag? Feiertagszuschlag? Und wie viele Tage ist dein Hund danach noch in der Tierklinik?
 
Und wie stemmst du jetzt mal eben Ausgaben von ca. 2.000 € oder mehr? Vielleicht war gerade dein Auto kaputt oder du hast einen besonderen Urlaub gebucht? Du bist womöglich gerade umgezogen! 
 
Es gibt Hundebesitzer, die haben ein Kredit aufgenommen oder ihr Auto verkauft, um eine OP für ihren Hund zu finanzieren. Um genau das zu vermeiden, empfiehlt es sich, eine OP-Versicherung abzuschließen. Denn es kann immer mal etwas sein.
 
Es muss ja nicht gleich eine absolut lebensbedrohliche Magendrehung sein. Vielleicht benötigt dein Hund eine neue Hüfte. Oder er hatte einen Kreuzbandriss?! Es kann auch sein, dass deinem Hund einige Zähne gezogen werden müssen. Wie gesagt, es gibt hier eine ganze Reihe von gesundheitlichen Problemen, die eine OP erforderlich machen.
 
Doch worauf solltest du bei einer OP-Versicherung eigentlich achten? Hier weiterlesen.
 

 

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gaby engelbart

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