hunde aus dem tierschutz

Hunde aus dem Tierschutz

Hunde aus dem Tierschutz

Der „second Hand“-Hund – Hunde mit einer Vorgeschichte

Hunde aus dem Tierschutz sind mit der Zeit immer beliebter geworden, da es einfach viel zu viele Hunde gibt – sowohl im Inland als auch im Ausland. Und manch trauriges Schicksal wartet im Tierheim oder droht sogar getötet zu werden. Viele Hundeliebhaber möchten hier Abhilfe leisten.

Egal, ob du dich für einen Hund aus dem Tierheim oder dem Auslandstierschutz entscheidest: Das künftige Familienmitglied kann sich natürlich als echtes Überraschungspaket entpuppen.

Was kannst du unternehmen, um das Risiko, dass es möglicherweise so gar nicht mit euch passt, zu reduzieren?

Hunde aus dem Tierschutz: Welche Tipps für einen Tierheim-Hund?

Lerne dein neues Familienmitglied langsam kennen und geh z. B. einige Male vorab mit ihm an verschiedenen Orten spazieren. Versuche so viel, wie möglich über ihn zu erfahren:

  • Wie verhält er sich im Tierheim?
  • Wie geht er mit anderen Hunden um?
  • Gibt es einen Unterschied im Umgang mit Rüden oder Hündinnen?
  • Wie verhält er sich gegenüber Menschen?
  • Wie verhält er sich in bestimmten Situationen, z.B. beim Tierarzt?
  • In welchen Situationen hat er besonders viel Stress?
  • Was macht ihm Freude?
  • Kennt er Autofahrten?
  • Ist es ihm vertraut, sich in einer Box aufzuhalten? Akzeptiert er das Tragen eines Maulkorbs?
  • Wie ist seine Vorgeschichte und warum ist er im Tierheim?
  • Bei einem Mix: Welche Rassen stecken in dem Hund?
  • Hat sich sein Verhalten im Laufe der Tierheim-Zeit verändert?
  • Welche Untersuchungen wurden durchgeführt?
  • Wie ist der Impfstatus?
  • Hat er Krankheiten, muss er Medikamente oder ein bestimmtes Futter erhalten?
  • Ist er Allergiker?
  • Kennt er bestimmte Kommandos? Wenn ja: Welche?
  • Kann beurteilt werden, ob bei deinem möglichen neuen Familienmitglied Jagdtrieb vorhanden ist?

Über viele der genannten Punkte wird das Tierheim Auskunft geben, aber in der Hektik des Alltags kann auch schon mal was auf der Strecke bleiben und sicherlich werden sie vieles auch nicht wissen. Frage gezielt nach und ziehe auch einen guten Hundetrainer oder Hundeverhaltensberater zu Rate. Vielleicht macht ihr mal einen gemeinsamen Spaziergang, in denen dein Wunschhund unterschiedliche Situationen erlebt?

Hunde aus dem Tierschutz: Was ist wichtig, wenn du dich für einen Hund aus dem Ausland entscheidest?

Es ist schon vorgekommen, dass noch Hunde vermittelt werden, die in einem desolaten Gesundheitszustand sind – und zwar so desolat, dass sie eine enorme finanzielle Belastung für den neuen Besitzer darstellen.

Wenn dein zukünftiger Traumhund regelmäßig Medikamente einnehmen soll (Herzmittel, Schmerzmittel, Medikamente gegen Leishmaniose z.B.), dann erkundige genau nach diesen Medikamenten, nach der jeweiligen Behandlung und überprüfe die Kosten. Fordere u.U. ärztliche Diagnosen ein. Auch wenn die vielleicht auf Spanisch sind, so sind die medizinischen Ausdrücke universell. Du kannst vielleicht einen Arzt/Tierarzt dazu befragen. Ja, das ist mit Aufwand und Kosten verbunden, es kann dir aber u.U. hohe Ausgaben ersparen.

Natürlich sollen auch kranke Hunde noch vermittelt werden, doch macht es ja keinen Sinn, wenn der künftige Halter hier überfordert ist und den Hund dann wieder abgeben muss.

Nach meiner Erfahrung handelt es sich hier aber um Einzelfälle, die dann natürlich enorm ins Geld gehen können. Grundsätzlich machen die vielen Tierschützer und ihre Organisationen eine wundervolle Arbeit und leisten unglaublich viel.

Sie verhelfen den Hunden zu einem neuen Leben und den künftigen Besitzern zu einem neuen Familienmitglied.

Hunde aus dem Tierschutz: Die Vorgeschichte deines Hundes

Bei einem Hund aus dem Tierschutz kann es gut sein, dass du keine Kinder oder zumindest nur ältere Kinder haben solltest. Es gibt auch Fälle, bei denen es heißt, dass der Hund nur zu einer Frau kommen soll.

Es kann sein, dass dieser Hund auf den Straßen Rumäniens oder als Jagdhund in Spanien gelebt hat und für den Stubenreinheit ein absolutes Fremdwort darstellt.

Du kannst davon ausgehen, dass diese Hunde nicht wissen, wie sie an der Leine zu gehen haben und für die es nicht unbedingt selbstverständlich ist, dass das Essen auf dem Herd oder auf dem Tisch für Menschen und nicht für sie gedacht ist.

Natürlich muss all das nicht passieren, aber es kann passieren. Und gute Tierschutzorganisationen achten auch darauf, dass stark traumatisierte Hunde in sehr erfahrene Hände kommen.

Hunde aus dem Tierschutz: Eigene Erfahrungen

Mein letzter Hund, mein Henry stammte aus Pamplona in Spanien und war da zur Jagd eingesetzt und schließlich ausgemustert worden. Er wurde über eine seriöse Tierschutzorganisation vermittelt. Ich selbst hatte zu dem Zeitpunkt über einen eigenen Hund und über die Hunde meiner Eltern etwa 30 Jahre Erfahrungen mit Settern.

Henry, ein English Setter, war von Anfang an zutraulich, freundlich, lieb und sanft, sehr verschmust und charmant. ‚Henry Herzensbrecher‘ wurde er von meinen damaligen Hundesittern genannt. Und als Jagdhund hatte er die Jagdleidenschaft in den Genen, was allein schon eine Herausforderung ist. Doch in seinem Fall durfte er seine Leidenschaft, zumindest in Spanien, auch ausleben – was die Herausforderung noch anspruchsvoller macht.

Hunde aus dem Tierschutz, deren Job zuvor das Jagen war, werden meistens entweder aussortiert, wenn sie noch sehr jung sind und sich für die Jagd nicht gut einsetzen lassen oder wenn sie bereits älter und nicht mehr so schnell sind. Doch manchem Jäger genügt es auch, wenn die Jagdsaison zu Ende ist, um „unnütze Esser“ loszuwerden.

Dann wiederum gibt es Jagdhunde, die, sobald sie etwas wittern, so hochgradig erregt sind, dass die Welt um sie herum versinken könnte, sie würden es bei ihrem hohen Erregungsgrad nicht mehr wahrnehmen. Zu dieser Kategorie gehörte Henry. Dass so ein Verhalten einen ganzen Schwung Probleme mit sich bringt, kannst du dir sicherlich denken…

Doch trotz all dieser Herausforderungen: Könnte ich die Zeit nochmal zurückdrehen, ich würde es genau so wieder machen.

Denn es gibt diesen wunderbaren Spruch, bei dem ich leider nicht weiß, von wem er stammt: „Ein einzelnes Tier zu retten, verändert nicht die Welt. Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.“

Wie kannst du einen traumatisierten Hund unterstützen?

Möchtest du weitere Infos rund um die Wahl deines neuen Familienmitglieds? Welche Hunde zu welchen Krankheiten neigen? Wie du das Risiko für bestimmte Erkrankungen senken kannst? Was du tun kannst, wenn dein Hund eine richtig schlimme Vorgeschichte hat? Was ein Welpen- oder Junghundkurs beinhalten sollte? Wie es zu Missverständnissen zwischen Mensch und Hund kommen kann? Wie dein Vierbeiner eine Bürokarriere beginnt? Und vieles, vieles mehr? Dann bestelle den Ratgeber “Zweisam mit Hund” bei Amazon.

Und falls du dich gegen ein “Überraschungspaket”, sondern für einen Welpen vom Züchter entscheiden möchtest, dann lies erstmal meinen Blog-Post, wie du der Welpen-Mafia nicht ins Netz gehst: “Hundewelpe kaufen“.

 

 

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gaby engelbart

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