Hundeknochen

Knochen für Hunde

Knochen für Hunde

Früher gehörten Hund und Knochen doch immer zusammen. Und jetzt?

Warum können Knochen für Hunde gefährlich werden? Es wird doch schließlich immer wieder vor einer Knochenfütterung gewarnt. Ja warum eigentlich? Hund und Knochen – das gehört doch irgendwie zusammen, oder nicht?

Knochen für Hunde: Nur roh!

Wenn du Knochen füttern möchtest, dann nimm bitte nur rohe Knochen. Es ist zwar sehr verlockend, dem Hund die Knochen vom Brathähnchen zu geben. Aber Knochen, die gekocht oder mit gebraten worden sind, sind trocken. Daher können sie in der Speiseröhre oder innerhalb des Magens splittern und für sehr gefährliche Verletzungen sorgen.

Rohe Knochen besitzen noch Elastizität und splittern nicht.

Welche Tiere eignen sich als Knochen für Hunde?

Huhn, Pute oder Rind?

Vielleicht hast du schon einmal davon gehört oder es auch bei deinem Hund festgestellt, dass der Kot bei einer Knochenfütterung fester wird.

Dabei gilt: Je größer die Knochenmenge und je älter das verfütterte Tier, desto fester der Kot. Damit es nicht zu einer Verstopfung kommt, ist es also ratsam, Knochen von jungen Tieren in kleinen Mengen zu füttern. Und das bedeutet:

  • Hühner werden 6 Wochen alt (Bio-Hühner werden etwas älter)
  • Puten werden ca. 20 Wochen alt

Ein Hähnchenhals wiegt ca. 40 g – Ein Putenhals wiegt ca. 500 g!!

Vom Huhn kannst du auch sehr gut Flügel oder Brustbein füttern.

Grundsätzlich sind auch Rinderknochen in Ordnung. Ein Klassiker sind hier Markknochen. Zu bedenken ist allerdings, dass diese Knochen härter sind. Sie also leichter zu einer Verstopfung führen können. Und sobald der Hund das Mark aus dem Knochen gelöst hat, kann er – je nach Größe seiner Schnauze – sich diesen Knochen mit dem großen Loch in der Mitte auch über den Unterkiefer stülpen…

Brustbein vom Rind ist ja auch sehr beliebt. Doch hier kommen schnell größere Knochenmengen zusammen. Ich weiß von einem Berner Sennenhund, der an einem Darmverschluss gestorben ist. Weil er Teile eines Brustbeins vom Rind gefressen hat.

Fazit Rind: Wenn du deinem Hund unbedingt Rinderknochen geben möchtest, vielleicht ja einfach als Abwechslung, dann bitte kleinere Mengen. Und idealerweise fleischige Knochen!

Oder lieber Lamm und Ziege?

Probiere doch auch mal Lamm- oder Ziegenknochen! In so einem Fall dann natürlich nicht täglich, sondern z.B. 2-3x die Woche. Diese Tiere sind nicht so groß, wie Rinder. Aber auch hier gilt: Die Knochen sollten möglichst fleischig sein.

Und in jedem Fall sollte dein Hund natürlich beaufsichtigt sein.

Wie viele Knochen dürfen’s denn sein?

Der Bedarf an Knochen liegt bei 5-10% der täglichen Essensration:

  • Bedarf an Hundefutter: 2% des Körpergewichts (Ca.-Angabe! Abhängig von der Lebenssituation und dem Stoffwechsel deines Hundes!)
  • Bedarf an reinen Knochen: 5%
  • Bedarf an fleischigen Knochen: 10%

An einem praktischen Beispiel erläutert, bedeutet das folgendes:

  • Bedarf an Hundefutter bei einem 30 kg schweren Hund: 2%= 600 g
  • 5% Knochen ohne Fleischanteil: 30 g
  • 10% fleischige Knochen : 60 g

Das bedeutet, dass ein 30 kg schwerer Hund nicht viel mehr als 1-2 Hühnerhälse pro Tag erhalten sollte.

Der Hund sollte besser täglich oder alle zwei Tage kleinere Mengen an fleischigen Knochen erhalten, als einmal in der Woche eine große Portion.

Weitere Informationen rund um das Thema Barfen findest du in diesem Blog-Post: Hund barfen. Oder bei barfers.de.

Und wenn du dich noch weiter informieren möchtest, z.B. Näheres zu den Futterberechnungen erfahren willst, ist meine klare Empfehlung: Die Ratgeber von Swanie Simon! Sie hat das Barfen sozusagen von den USA nach Deutschland gebracht. Und hat mit dieser Ernährungsform leistungsfähige, gesunde Hunde gezüchtet. Und es gibt die Ratgeber für kleines Geld:

Ratgeber BARF Senior, Biologisch Artgerechtes Rohes Futter im Alter und bei Erkrankungen:

Ratgeber BARF für erwachsene Hunde, mit vielen Tabellen, Ernährungsplänen, Links und Literaturtipps:

Ratgeber BARF für Welpen und trächtige Hündinnen:

Vorteile einer Knochenfütterung:

  • Beschäftigung für deinen Hund
  • Natürliche Zahnreinigung
  • Deckung des Calciumbedarfs
  • Versorgung mit Ballaststoffen, die für eine gesunde Darmtätigkeit sorgen
  • festerer Stuhl und damit auch eine bessere Entleerung der Analbeutel
  • Das Knochenkauen soll auch die Magenmuskulatur unterstützen und so einer Magendrehung vorbeugen können

Nachteile einer Knochenfütterung:

  • Verletzungen, wenn sie nicht sachgemäß gefüttert werden (wenn Knochen z.B. vom Brathähnchen gefüttert werden).
  • Verstopfung bis hin zum Darmverschluss (wenn zu große Mengen und/oder zu alte Tiere gefüttert werden).
  • Erstickungsgefahr für Hunde, die schon mal das Pfund im Ganzen schlucken: In solchen Fällen bitte die Knochen zerkleinern oder nur gewolft füttern!

Wenn dein Hund Knochen kaut und nicht schluckt und du ihm rohe, fleischige Knochen in kleinen Portionen von jungen Tieren gibst, spricht nichts gegen eine Knochenfütterung.*

Doch mittlerweile gibt es auch spannende Hilfsmittel, die deinem Hund helfen können! Mehr dazu im nächsten Absatz:

Damit kann dein Hund den Knochen nicht im Ganzen schlucken:

Wenn du Angst hast, dein Hund schluckt zu große Stücke im Ganzen, dann verwende entsprechende Hilfsmittel! Es gibt nämlich spezielle Halterungen! Da steckt der Knochen fest drin und dein Hund muss halt kauen, um ihn zu zerkleinern. Runterschlucken ist nicht mehr! 🙂

Zerrefix Plus

Oder auch noch eine Nummer größer. Der Artikel hat nur begeisterte Bewertungen und ist auch für Welpen geeignet. Oder für’s Büro. Oder wenn du ihn sinnvoll beschäftigen willst. Oder oder oder. Eine geniale Idee. Die zugegebenermaßen einige Euro kostet.

Günstige Hundeknochenhalterungen

Es gibt da auch noch eine wesentlich günstigere Alternative. Die ist vom Prinzip her sicher auch richtig gut. Der Knochen wird in die seitliche Öffnung gesteckt. So wird beim Kauen z.B. auch der Teppich nicht mehr schmutzig. Und der Knochen kann weder im Ganzen noch kann ein zu großer Rest verschluckt werden.

Aber: Es müssen bestimmte Knochen sein! Und zwar müssen sie ein Loch haben, um sie in der Knochenalterung richtig zu fixieren. Ich finde es schon mal unpraktisch, dass du den Knochen nicht selbst auswählen kannst.

Und was sind das für Knochen mit Loch? Es ist das, was im Allgemeinen als Kauknochen bezeichnet wird. Z.B.. Büffelhaut- und häufiger noch Rinderhautknochen!

Und da heißt es vorsichtig zu sein. Denn in China werden für die Knochenproduktion Häute verwendet, die Abfallprodukte aus der Lederherstellung  sind. Sicher, nicht jedes Leder kommt aus China. Doch leider ist Leder nicht so natürlich, wie es den Anschein hat. Und das gilt auch für die Lederherstellung außerhalb Chinas: Leder-Info zum Thema Kauknochen

Für die Kauknochen kommt übrigens hauptsächlich Spaltleder zum Einsatz. Und das hat die Verarbeitungsschritte Lagern, Weichen, Äscher und Entfleischen bereits hinter sich. Zwar wurde das Leder noch nicht gegerbt. Denn da ist Belastung durch giftige Stoffe – meist ist es Chrom – besonders hoch.

Doch auch der Prozess des Äschers beinhaltet in der Regel zwei umweltbelastende Stoffe. Nämlich Calciumhydroxid und Natriumsulfid. Und auch wenn innerhalb von Europa das Abwasser in betriebseigenen Kläranlagen aufbereitet werden muss: In dem Spaltleder werden Rückstände zu finden sein! Davon bin ich absolut überzeugt! Hier kannst du dich weiter informieren: Äscher – Prozess in der Lederverarbeitung

Die Knochen, die ich gefunden hatte, wurden in Europa hergestellt. Und aus den o.g. Gründen empfehle ich sie nicht. Daher gibt es hier auch keinen Link.

Zahnpflege durch Rohfütterung

Rohe, fleischige Knochen eignen sich also sehr gut für die Zahnpflege. Den Punkt hatten wir ja schon.

Aber auch, wenn dein Hund rohen Pansen oder ein Stück Fleisch kaut, dann ist das Zahnpflege. Denn zum einen wird das Zahnfleisch massiert und zum anderen kommt es zu einem ständigen Abrieb, der die Bildung von Zahnstein verhindert oder reduziert.

Oder Zahnpflege durch Trockenfutter?

Befürworter von Trockenfutter argumentieren, dass das Zerbeißen der Futterstücke auch für einen Abrieb sorgen. Gegner halten dagegen, dass Futterreste aufgrund ihrer Beschaffenheit zwischen den Zähnen kleben bleiben und so Bakterienherde bilden.

Zahnpflege durch spezielle Kaustangen/Leckerlies?

Schau’ dir doch einmal die Inhaltsstoffe dieser Kaustangen an. In manchen steckt Zucker… Leider gibt es immer noch zu viele Hersteller, die davon ausgehen, dass die Käufer ihnen einfach blind vertrauen. Und ja, leider, tun das tatsächlich immer noch viel zu viele…

Wie sieht’s denn so mit gammeligen Knochen für Hunde aus?

Vielleicht erstaunt dich das jetzt, aber: Gut sieht es damit aus!! Zumindest, wenn dein Hund z.B. den Knochen vergraben hat und ihn nach Monaten wieder ausgräbt. Wölfe verhalten sich genau so. Und wenn ein Hund mittlerweile auch durchaus mit Getreide klar kommt, so ist er von seinem Organismus her immer noch ein Raubtier. Auch ein Chihuahua! 🙂

Wenn ich meinem letzten Hund, meinem Henry, einen Knochen gegeben habe, hat er ihn fast immer vergraben. Ich wusste gleich, wenn er unschlüssig mit dem Knochen im Maul im Garten umher lief, dass er nun nach einer geeigneten Stelle zum Vergraben gesucht hat. Etwas später kam er dann ohne Knochen, dafür aber mit Erde auf der Nase wieder an.

Aber Achtung: Dies gilt nicht für Knochen bzw. Fleisch, das zu lang in einer Verpackung gesteckt hat. Also z.B. in einem Gefrierbeutel oder auch in einer Dose (du hast bestimmt mal bei einer Dose einen gewölbten Deckel gesehen…:-(). Hier können sich gefährliche Bakterien bilden, die giftig sind. Dein Hund frisst dieses verdorbene Fleisch samt Knochen womöglich, aber er wird es in den meisten Fällen wieder erbrechen. Und das ist dann auch gut so. Denn so scheidet er die Gifte gleich wieder aus. Besser ist natürlich, du lässt es soweit gar nicht erst kommen.

Welche Knochen solltest du sonst noch auf gar keinen Fall füttern?

Hände weg von rohem Schweinefleisch (inkl. Knochen)

Auf gar keinen Fall solltest du Schweineknochen füttern. Denn rohes Schweinefleisch kann die gefürchtete Aujeszky-Krankheit übertragen. Diese Erkrankung trifft in erster Linie Katzen und Hunde – zumindest, wenn es um unsere Haustiere geht. Und führt immer zum Tod.

Es gibt kein Mittel gegen diese furchtbare Infektionskrankheit. Und bis dahin – es sind nur wenige Tage – leiden die Tiere schrecklich. Sie befällt ein grauenvoller Juckreiz, der so schlimm ist, dass die Erkrankten anfangen, sich selbst zu verstümmeln!

Überträger ist das Schwein. Egal, ob Haus- oder Wildschwein. Selten erkranken sie selbst, sie sind “nur” Überträger. Diese furchtbare Krankheit gilt in Deutschland als ausgerottet. Denn Schweine müssen dagegen geimpft werden.

Vereinzelt sind aber Wildschweine befallen. So dass sich hin und wieder ein Jagdhund ansteckt… Auch bei importierter Wurst, die nicht gekocht wurde, ist Vorsicht geboten. Hier haben sich Hunde ebenfalls schon angesteckt.

Ist Schwein aus Deutschland sicher?

Ja, grundsätzlich ist Schweinefleisch aus Deutschland sicher. Denn, wie erwähnt, hier gibt es Impfungen. Doch gelten Tiere, die nach Deutschland importiert worden sind, schon nach wenigen Tagen als “deutsch”. So ganz sicher kannst du dir also nicht sein. Gib deinem Hund daher besser Fleisch (und Knochen) von einem anderen Tier.

Was das reine Fleisch angeht, so kannst du es übrigens auch kochen. Denn damit wird diese gefährlichen Viren abgetötet. Doch da Knochen grundsätzlich wegen ihrer Elastizität nur roh gefüttert werden sollten, sind also Knochen vom Schwein damit raus.

Übrigens: Für uns Menschen ist der Virus, das diese Krankheit überträgt, vollkommen ungefährlich.

* Die Empfehlungen beziehen sich ausschließlich auf die Fütterung von gesunden Hunden. Kranke, besonders nierenkranke Hunde müssen anders gefüttert werden. Näheres erfährst du z.B. in dem Ratgeber „Barf Senior“ von Swanie Simon.

 

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gaby engelbart

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